Der Radweg von Ruhr zu Ruhr
Radler können den Ennepe-Ruhr-Kreis auf der Route „Von Ruhr zu Ruhr“ entdecken. Der 57 Kilometer lange Rundkurs auf ehemaligen Bahntrassen verbindet Hattingen, Sprockhövel, Gevelsberg, Wetter und Witten. Er ist nicht nur touristisch und zur Freizeitgestaltung interessant. Er ist auch ein wesentlicher Baustein zur Förderung des Radverkehrs und für eine Verkehrswende.
Über den Tunnel Schee in Sprockhövel ist er zudem ans Bergische Land angebunden, in Wetter trifft der Radweg auf den RuhrtalRadweg. Das letzte Teilstück auf dem sogenannten Elbschetalradweg durch den Silscheder Tunnel ist ein zentraler Baustein dieser wichtigen und stark genutzten Radverbindung im Ennepe-Ruhr-Kreis. Es würde die Lücke in der Verbindung schließen.
Ein Stück fehlt noch …
Der Radweg durch den Silscheder Tunnel wird eine wichtige Lücke auf dem Elbschetal-Radweg schließen, indem er die Trassenführung zwischen Schwelm und Wetter verbindet – und zwar auf nur 13 Kilometern fast ohne Steigung. Der Abschnitt durch den Silscheder Tunnel ist das letzte Teilstück des Radwegs, das noch nicht geplant ist. An den übrigen Bauabschnitten wird bereits gebaut, Teilabschnitte sind auch schon fertiggestellt und eröffnet. Eine Umfahrung des Tunnels bedeutet für Radfahrende einen Umweg von einem Kilometer mit bis zu 14 Prozent Steigung. Das ist keine gleichwertige Alternative zu dem weitestgehend ebenen Radweg durch den Silscheder Tunnel. Deshalb ist es umso wichtiger, mit dem Bau der Direktverbindung durch den Tunnel zu beginnen. Dadurch wird der Radweg nicht nur für den Freizeitgebrauch attraktiver, sondern auch für Pendlerinnen und Pendler.
Natur- und Artenschutz
Die Vereinbarkeit von Radweg und Naturschutz ist ein zentrales Thema bei der Diskussion um die Nutzung des Silscheder Tunnels. Denn: Durch die ökologischen Gegebenheiten entstehen besondere Herausforderungen für die Einbindung des Tunnels in den Elbschetal-Radweg. Zum einen haben Untersuchungen der Biologischen Station ergeben, dass in dem Tunnel zwölf von 15 bekannten, im Kreis vorkommenden Fledermausarten leben. Eine weitere Art lebt unmittelbar vor den Portalen des Tunnels. Mit dem Großen Mausohr, der Teich- und Mopsfledermaus wurden auch drei besonders schützenswerte Arten nachgewiesen. Weitere Aufzeichnungen aus den Jahren 2020 und 2021 haben außerdem gezeigt, dass sich die Fledermäuse ganzjährig im Silscheder Tunnel aufhalten. Deshalb ist es wichtig eine Lösung für den Radweg zu finden, die die Fledermäuse in ihrem Lebensraum nicht beeinträchtigt.
Zum anderen grenzt der Silscheder Tunnel unmittelbar an einen Hangschluchtwald. Der Hangschluchtwald in Silschede ist eines der wichtigsten geschützten Biotope der Region und zeichnet sich durch seine Artenvielfalt aus. Um den Hangschluchtwald zu schützen, kommt es deshalb nicht in Frage, großflächig Bäume abzuholzen, wie es bei anderen Radwegen gemacht wurde. Gleichzeitig müssen Radfahrende auf dem Weg durch die Schlucht geschützt werden, zum Beispiel vor Baumsturz. Allerdings gibt es für den Weg durch den Silscheder Tunnel und den Hangschluchtwald bereits kreative Lösungsansätze, wie man diese Herausforderungen bewältigen kann.
Wie ist der aktuelle Stand?
Derzeit ist das Projekt für den Radweg durch den Silscheder Tunnel noch in einer sehr frühen Phase. Die Voruntersuchungen sind noch nicht druchgeführt worden. Die Einzelheiten erklärt Björn Remer, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Gevelsberg im Video. Klicken Sie einfach auf das Bild, um das Video zu starten.
Sind Bohrungen notwendig?
Derzeit sind aufwendige Bohrungen zur Untersuchung des Tunnelzustands im Gespräch, die natürlich die Fledermäuse massiv stören würden. Stefan Voigt glaubt aber, dass man sie nicht braucht. Der erfahrene Naturschützer, Höhlenforscher und selbst Tunnelbesitzer ist bei seinen Projekten anders vorgegangen. Im Video erklärt er, was er anders gemacht hat. Klicken Sie einfach auf das Bild, um das Video zu starten.
Machen Sie mit!
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Nicht nur für Radfahrer!
Auch wenn sich die Diskussion um den Silscheder Tunnel oft auf seine Nutzung als Teil des Elbschetal-Radwegs bezieht, ist der Weg durch den Tunnel natürlich nicht nur eine Bereicherung für Radfahrende. Auch Fußgängerinnen und Fußgänger, Wandernde oder Skatende profitieren von der Möglichkeit, den Weg durch den Tunnel zu nutzen. Sie ersparen sich nicht nur den mühsamen Umweg mit bis zu 14 Prozent Steigung, sondern können auch die einzigartige Natur des Hangschluchtwalds genießen. Die etwa 45 Meter tiefe Schlucht bietet mit ihrem Artenreichtum ein unverfälschtes Naturerlebnis. Auch der alte Eisenbahntunnel selbst ist für interessierte Wandernde eine Attraktion. Damit erweitert der Weg durch den Silscheder Tunnel das Freizeitangebot für alle, die gerne in der Natur unterwegs sind – egal ob zu Fuß oder mit dem Rad.
Das Projekt „Rettet den Radweg“
„Rettet den Radweg“ ist eine überparteiliche Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, eine vernünftige und praktikable Lösung für die Umsetzung des Radweg-Teilstücks rund um den Silscheder Tunnel zu finden. Dabei sollen alle wesentlichen Faktoren, insbesondere der Arten- und Naturschutz vollständig berücksichtigt werden. Die Initiative wendet sich ausdrücklich gegen einen konstruierten Gegensatz von Vekehrswende sowie Natur- und Artenschutz. Beides sind wichtige Nachhaltigkeitsziele, die durch kluge Lösungen miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Nur so können sie beide erfolgreich erreicht werden. Dies hat bei vielen anderen Tunnelprojekten in der Region bereits erfolgreich geklappt. Von diesen wertvollen Erfahrungen will die Initiative profitieren. Initiator von „Rettet den Radweg“ ist die SPD Gevelsberg. Unterstützt wird die Initiative aber von vielen Engagierten aller politischen Lager.
Kampagnen-Material
So wird die Kampagne in der Stadt und der Region sichtbar: mit aufmerksamkeitsstarken Give-aways. Haben Sie Interesse an Materialien? Kontaktieren Sie uns einfach!