Mobilitätswende jetzt!
Radweg von der Ruhr zur Wupper im Abschnitt Gevelsberg-Wetter endlich fertigstellen!
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
sehr geehrte Vorsitzende des Petitionsausschusses,
sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Landtags NRW,
wir wenden uns heute an Sie mit der Bitte, sich mit folgendem Sachverhalt zu befassen:
Fertigstellung der Radwegefernverbindung „von der Ruhr zur Wupper“ im Abschnitt Gevelsberg-Wetter.
In nur zwei Jahren haben die Städte Gevelsberg und Schwelm in vorbildhafter kommunaler Zusammenarbeit den Abschnitt der künftigen Radwegefernverbindung von der Ruhr zur Wupper im Abschnitt von Schwelm nach Gevelsberg fertiggestellt. Dieser Abschnitt hat dem Alltagsradverkehr zwischen Schwelm und Gevelsberg und im Ennepe-Ruhr-Kreis insgesamt einen großen Schub gegeben.
Die ebenso dringend erforderliche Fortsetzung dieser Radwegeschnellverbindung nach Norden ins Ruhrtal steht zur großen Enttäuschung der Bürgerinnen und Bürger indes seit vielen Jahren aus, obwohl diese Fortsetzung schon lange als Baumaßnahme des Landes NRW projektiert und die Umsetzung durch den Landesbetrieb Straßen NRW längst versprochen wurde.
Immer wieder kommt es zu höchst fragwürdigen und kaum nachvollziehbaren Verzögerungen bei nahezu sämtlichen Gewerken des nur gut 3 km langen Streckenabschnitts. Warum? Ausschreibungs- und Vergabeverfahren werden offensichtlich nur halbherzig und schleppend betrieben.
Hierzu fällt insbesondere auf, dass einzelne Gewerke immer nur sukzessive nacheinander ausgeschrieben werden, statt eine parallele und konzertierte Ausschreibung aller noch ausstehenden Gewerke mit der Zielsetzung einer raschen Umsetzung der Gesamtmaßnahme zu veranlassen.
Zur Verdeutlichung:
Bereits im Jahre 2018 erfolgte der aufwändige Freischnitt des Streckenabschnitts von Gevelsberg West bis zum Bauwerk „Klosterholztunnel“ in Vorbereitung einer angeblich baldigen Trassenherstellung – übrigens mit der öffentlichen Ankündigung von Straßen NRW, den Lückenschluss bis 2022 zu schaffen.
Von diesem Lückenschluss sind wir heute, Mitte 2025, nach wie vor weit entfernt. Selbst sinnvolle Teilmaßnahmen, wie etwa die Trassenherstellung in dem technisch wie artenschutzrechtlich völlig unkomplizierten Teilabschnitt von Gevelsberg-West bis zum Klosterholztunnel, sind seither nicht erfolgt. Sie werden Jahr um Jahr vertagt und dies, obwohl damit für etwa 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf einen Schlag eine unmittelbare Radwegeverbindung nach Schwelm und damit zugleich in den Großraum Wuppertal und Bergisches Land (Nordbahntrasse) entstehen würde.
Noch angemerkt sei, dass der im Jahre 2018 bereits freigeschnittene Teil der Trasse zwischenzeitlich dermaßen zugewuchert war, dass in diesem Jahr ein erneuter Freischnitt erfolgen musste. Völlig unverständlich, nicht nur für die Bürgerschaft Gevelsbergs.
Dies alles sind nur einige Beispiele aus einer mittlerweile langen Liste von Verzögerungen und Unzulänglichkeiten, die den Bau dieser so wichtigen Radwegeschnellverbindung seit Jahren behindern.
Gerne hätten die Gevelsbergerinnen und Gevelsberger ihre Sorgen und Fragen dem zuständigen Umweltminister Oliver Krischer einmal persönlich unterbreitet, doch sowohl die durch das Fachforum Radverkehr unserer Lokalen Agenda ausgesprochene Einladung an den Minister wie auch eine vom Rat der Stadt Gevelsberg gewünschte Einladung durch den Bürgermeister führten bislang zu keinem Besuch des Ministers vor Ort.
Auch deshalb wenden wir uns heute erwartungsvoll an den Petitionsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtages, um Ihnen in einem dann hoffentlich anzuberaumenden Vor-Ort-Termin die Dringlichkeit dieses unverzichtbaren Zukunftsprojektes für die Verkehrswende in NRW und unsere vielen Fragen in diesem Zusammenhang darlegen zu können.
Wir fordern, dass nun endlich alles dafür getan wird, dass es in einem überschaubaren, den Bürgerinnen und Bürgern vermittelbaren Zeitraum gelingt, die auch regional und im Grunde landesweit bedeutsame Radwegefernverbindung herzustellen.
Aus purer Verzweiflung lädt übrigens das Gevelsberger Fachforum Radverkehr jedes Jahr ein breites Netzwerk zu einem sogenannten „Baustellengeburtstag“ ein, um auf die prekäre Lage des Projekts hinzuweisen. Der siebte „Geburtstag“ wurde am 29. Januar dieses Jahres begangen, ein achter Geburtstag wird unvermeidlich sein, einen neunten Geburtstag aber wird es mit Ihrer Hilfe, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, hoffentlich nicht geben.
Dass dieses Thema die Bürgerinnen und Bürger Gevelsbergs bewegt wie kaum ein anderes, wird durch die Liste der Unterzeichner dieser Petition in beeindruckender Weise dokumentiert.
Wir bedanken uns bereits jetzt für Ihr Engagement und Ihre politische Aufmerksamkeit.
Anbei übersenden wir Ihnen zur Veranschaulichung die zu diesem Thema unter anderem erschienenen Veröffentlichungen.
Mit freundlichen Grüßen
Helge Mannott